Und trotzdem hat man nicht den Eindruck, dass die Politik den Ernst der Lage erkannt hat. Was ist da los im Süden? Eine Spurensuche am Wörthersee.
ANN GENAU SICH die Sache zugetragen haben soll, weiß kein Mensch. Ist ja auch eine Kärntner Sage. Aber man kann natürlich eins und eins zusammenzählen. Und demnach müsste es wohl im späten 12. Jahrhundert gewesen sein. Damals war die Gegend östlich des Wörthersees eine einzige Sumpflandschaft, das ist geschichtlich verbrieft. Dort, so heißt es, habe ein böser Drache sein Unwesen getrieben. Pfeilschnell soll sich der Lindwurm auf seine Opfer gestürzt haben, um sie mit Haut und Haaren zu verzehren.
Das machte er so lange, bis ein paar Knechte einen gewitzten Plan schmiedeten. Sie legten einen fetten Stier als Köder aus, der an Ketten festgebunden war, die einen Widerhaken umschlangen. In der Tat stürzte sich das hungrige Biest alsbald auf das herzergreifend muhende Opfer und verschlang es. Der Wurm hing an der Angel, die tapferen Männer konnten ihn mit Knüppeln erschlagen. Da, wo er zuvor gewütet hatte, baute man eine Stadt. Chlagenuurt wurde sie genannt.
Der Wurm aber bleibt dort bis heute allgegenwärtig: als steinernes Monument am Neuen Platz der heutigen Landeshauptstadt Klagenfurt, die sich längst mit „K“ und „f“ schreibt. Als Plüschmaskottchen namens „Lindi“, die Kinder lieben es. Und als geflügeltes Wort unter den Einheimischen: „In Klagenfurt ist der Wurm drin“, heißt es, weil hier seit einiger Zeit so einiges schiefläuft. Langsam wundert sich aber auch der Rest des Landes: Was um alles in der Welt ist in Klagenfurt eigentlich los?
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