Der rechte FPÖ-Chef und frühere Innenminister Herbert Kickl steuert das Kanzleramt an. Karl Nehammer nennt ihn ein Sicherheitsrisiko. Doch Kickls Parolen und sein Versprechen von einer «Festung Österreich» kommen an.
Alles um ihn herum ist ihm ein paar Nummern zu gross: der Schreibtisch, das Telefon und auch die ungarische Wurst, die ihm sein Freund Viktor Orban als Geschenk zukommen hat lassen. Vokaki braucht beide Hände, um sie hochzuheben: «Das steht sinnbildlich für die Salamitaktik», knurrt er zufrieden. «In kleinen Scheiben werde ich Österreich unter meine Herrschaft bringen. So, wie das der liebe Viktor in Ungarn gemacht hat.»
Vokaki ist eine Verballhornung von «Volkskanzler Herbert Kickl». Wenn der TV-Komiker Christoph Grissemann den mit 1,72 Metern nicht gerade hochgeschossenen Demagogen karikiert, biegen sich dessen Gegner vor Lachen. Auch weil man weiss, dass Kickl Witze über seine Körpergrösse hasst.
In Wirklichkeit ist vielen in Österreich aber nicht mehr zum Lachen zumute, wenn es um den Chef der rechtsgerichteten FPÖ geht. Wie das Kaninchen vor der Schlange starren Politik und Medien auf seinen rasanten Aufstieg. Sollte Kickl später dieses Jahr tatsächlich Regierungschef werden, will er sich den Autokraten Orban zum Vorbild nehmen. Das sagt er ganz offen.
Weiterlesen: NZZ am Sonntag, 6.1.2024
